Food Industry Trade Journal: Was tun bei Netzengpässen?
Das Stromnetz stößt an seine Grenzen. In (neuen) Gewerbegebieten ist „der Strom weg“. Plötzlich hörte man es überall: „Netzüberlastung“ war das neue Schlagwort bis Ende 2022.
Das Ziel des Klimaabkommens, bis 2030 35 Terawattstunden (TWh) Strom aus Windturbinen und Solaranlagen zu erzeugen, wird voraussichtlich erreicht werden. So viel zu den guten Nachrichten. Denn die Fortschritte bei der Konkretisierung der geplanten regionalen Energiestrategien (RES) stagnieren. Für viele der geplanten Initiativen sind die ersten Wege noch nicht abgeschlossen oder sogar noch nicht einmal begonnen worden. Dies liegt zum Teil daran, dass die Verfahren zur Erlangung eines Netzanschlusses, zur Erteilung von Genehmigungen, zur Finanzierung und zur Beteiligung der Bürger unzureichend aufeinander abgestimmt sind, was Projekte verzögern kann, so die Schlussfolgerung des Planungsbüros.
Das größte Hindernis bei der Umsetzung von EE-Plänen ist die begrenzte Kapazität der Stromnetze (Netzengpässe). In weiten Teilen der Niederlande gibt es derzeit keinen Platz im Stromnetz für den Anschluss großer Solarparks. Infolgedessen werden Projekte gestrichen oder verschoben, und Ziele wie die Klimaneutralität der Energieversorgung bis 2045 bleiben auf der Strecke.
Was ist hier los?
Die Versorgung mit Strom war früher eine Einbahnstraße. Der Strom wurde vom Kraftwerk zu den Haushalten und Unternehmen geleitet. Mit dem Aufkommen der erneuerbaren Energien ist dies jedoch zu einer Zweibahnstraße geworden. Wir wechseln von fossilen Brennstoffen zu nachhaltigen Energieformen wie Solar- und Windenergie. In vielen Fällen wird diese Energie in das Stromnetz zurückgespeist. Aber das niederländische Stromnetz ist dafür nicht ausgelegt. Dies führt zu Spannungsproblemen im Stromnetz. Vielerorts mangelt es an Transportkapazitäten. „Netzengpässe“ treten auf, wenn die Nachfrage nach der Übertragung von Elektrizität (sowohl von Lieferanten als auch von Kunden) die Übertragungskapazität des Netzes übersteigt.
Das Problem ist groß. Der Ausbau dauert wegen der Genehmigungsverfahren Jahre, es mangelt an technischem Personal, und die Elektrifizierung geht nicht schnell genug voran. Aber Unternehmer wollen florieren. Zu den Lösungen, auf die die Lebensmittelindustrie derzeit zurückgreift, um den Strombedarf zu decken, gehören der Einsatz von Gasturbinen, ein Diesel-Notstromaggregat oder die Speicherung der mit Sonnenkollektoren erzeugten Energie in einem so genannten „Power Booster“.
Battolyser
Im Hafen von Rotterdam wurde vor kurzem die erste große „Battolyser-Anlage“ gebaut, um die steigende Nachfrage nach grünem Wasserstoff und Stromspeicherung zu decken. Ein Battolyser kann Wasserstoff aus Sonne und Wind erzeugen, wenn die Energiepreise niedrig sind, und Strom in das Netz einspeisen, wenn die Preise hoch sind. Das System ist flexibel, effizient und robust. Er kann das Stromnetz entlasten, den Bau von mehr Solar- und Windkraftanlagen ermöglichen und den billigsten grünen Wasserstoff anbieten. Die Technologie wurde von Prof. Fokko Mulder und seinem Forschungsteam an der Technischen Universität Delft erfunden.
BatteryBox und PowerBooster
Als (vorübergehende) Lösung bietet Equans u.a. ‚Battery Boxes‘ und ‚PowerBoosters‘ an. Die ersten sind Lithium-Ionen-Batterien, die bis zu 600 kW Energie aus Sonne, Wind, dem Festnetz oder einem Generator speichern können. Ein PowerBooster ist eine effektive Kombination aus Batterie, Solarmodulen, intelligenter Steuerung und ggf. einem Generator, mit der Sie Stromengpässe vermeiden können. Nützlich, wenn Sie ad hoc oder vorübergehend ein Energieproblem haben. Diese innovative modulare Anlage überbrückt einen Zeitraum von etwa 2 Jahren mit Netzengpässen.
Big Ass Battery
Eine ähnliche Lösung bietet Big Ass Battery, ein junges niederländisches Großunternehmen. Nach Ansicht von Nico van Dijk gibt es bei den Innovationen zur Erzeugung, Speicherung und Verringerung des Energieverbrauchs noch viel zu gewinnen. „Die Herausforderung besteht vor allem darin, die Innovationen erschwinglich zu halten und zu machen“, meint er. „Mit unserem Energiespeichersystem sind Sie überall blitzschnell mit leistungsstarkem, grünem Batteriestrom on- und offline und speichern Energie effizient. Ohne Emissionen, Lärm und Treibstoffkosten.“ Dabei verwendet das Unternehmen die neueste Batterietechnologie ohne Kobalt. „Nämlich LFP-Batterien (Lithium-Eisenphosphat). Diese Batteriezellen sind haltbarer und sicherer als die am häufigsten verwendeten Lithium-Ionen-Batterien, halten 15-25 Jahre und werden dann recycelt oder für weniger anspruchsvolle Anwendungen verwendet.
Big Ass Battery beliefert u. a. das Baugewerbe und die Industrie bei der Versorgung von Baustellen und der Aufladung elektrischer Geräte sowie die Industrie und das verarbeitende Gewerbe bei der Speicherung von Solarenergie, der Ladeinfrastruktur und der Verkabelung. „Wir haben Systeme bei Landwirten, Saatgutproduzenten, Lebensmittelherstellern und zum Beispiel auch bei einer Brauerei im Einsatz. Unser Energiespeichersystem ist unendlich skalierbar, so dass wir immer die benötigte Kapazität liefern können. Dies ist bereits in Schritten von 75 kWh oder einem Vielfachen davon möglich. Die Big Ass Battery hat eine hohe Energiedichte. Dadurch nimmt der Container nur sehr wenig Platz in Anspruch. Lachend: „So einen großen Hintern hat er also nicht!“
Veröffentlichung im Food Industry Journal
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