Cobouw: Erste Schnellladestation für schwere Geräte wird Teil des nationalen Netzes - Big Ass Battery
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20 September, 2023

Cobouw: Erste Schnellladestation für schwere Geräte wird Teil des nationalen Netzes

Der Waaldeich bei Tiel wird mit elektrischen Geräten verstärkt, die dank WattHubb XL nie ohne Strom sein müssen. Auch die Außenwelt zeigt Interesse.

Der Elektro-Lkw, der an der WattHubb in Geldermalsen Strom geladen hat, trennt sich von der Ladestation und setzt sich fast lautlos in Bewegung. Der orangefarbene Zehn-Fuß-Container auf dem Anhänger hat auch wieder Strom, was für das Deichverstärkungsprojekt Mekante Diek noch wichtiger ist. Der Lastwagen bringt diese so genannte Big Ass Battery zur Arbeit an der Waal, die nur wenige Kilometer entfernt ist. Dort können Bagger mit festem Batteriesatz über Nacht am Schnellladegerät aufgeladen werden. Auch das Tanken während der Mittagspause des Fahrers ist möglich. „Aber die Bagger halten normalerweise locker acht Stunden durch“, sagt Anne Koudstaal, Innovationsmanagerin bei Dura Vermeer. „Bisher haben sie am Ende des Arbeitstages noch Ladung übrig“.

An der Böschung bestätigen die Maschinisten die Geschichte. Selbst ein übergroßer Raupenkran mit einem 18-Meter-Ausleger kann einen Tag lang mit dem schweren, fest installierten Batteriepaket auf der Rückseite der Maschine betrieben werden. Um aufzuladen, muss der Betreiber nur zu einem der Parkplätze des Deichprojekts fahren. Im Winter müssen sie häufiger auftanken, da sich die Batterie etwa 20 Prozent schneller entlädt.

Schafsfußroller

WattHub, der weltweit erste Schnellladeplatz für schwere Maschinen, wurde von Mekante Diek ins Leben gerufen. Das Baukonsortium aus Dura Vermeer, Ploegam und Van Oord verstärkt, erhöht und sichert den Waaldeich zwischen Tiel und Waardenburg auf einer Länge von 20 Kilometern. Dies geschieht weitgehend emissionsfrei. Das bedeutet, dass eine riesige Parade von Elektrogeräten in Betrieb ist. Zum Einsatz kommen 14 Bagger, 10 Lkw, vier Schaufeln, fünf Traktoren, ein kompletter Asphaltsatz, zwei Seilkräne, ein Silent Piler für vibrierende Spundwände und eine Schafsfußwalze. Alles elektrisch. Zusammen kommen sie auf einen Gesamtstrombedarf von 3.500 Megawattstunden pro Jahr. All das rechtzeitig aufzuladen, ist nur dank WattHub XL möglich. Das Baukonsortium hat den Megaload-Platz gemeinsam mit der Energiegenossenschaft Betuwewind realisiert. Sie erforderte eine Investition von über 3 Millionen Euro.

Auf dem Gelände des Abfallverarbeiters AVRI an der A15 in der Nähe der Ausfahrt Geldermalsen gibt es 36 nagelneue Gleichstromladesäulen und 6 Wechselstromsäulen. Die AC-Ladegeräte eignen sich zum Laden mobiler Akkus, wie z. B. der Lithium-Eisenphosphat-Akkus (LFP) von Big Ass Battery. Zusammen können sie etwa fünf Megawatt parallel laden. Die Ladestation selbst wird von drei riesigen Windturbinen gespeist, die sich hinter ihr drehen.

Probleme bei der Inbetriebnahme

An diesem windigen Morgen erzeugen die Turbinen 6,8 Megawattstunden (MWh) Strom, wie die Zähler zeigen. „Aber während des jüngsten Sommergewitters haben sie mehr als zehn MWh geliefert“, sagt WattHub-Direktor Gerben van den Berg.. Und wenn es nicht windig ist? Dann kann die Ladestation auf einen Netzanschluss zurückgreifen. Vorzugsweise in den Abendstunden, wenn Unternehmen und Anwohner weniger Strom verbrauchen und der Netzbetreiber weniger Einschränkungen hat. „Wir haben uns ein Jahr lang mit dem Netzbetreiber Liander darüber streiten müssen, weil es sich um ein Netzengpassgebiet handelt. Nach den derzeitigen Vorschriften ist so etwas leider noch sehr kompliziert“, sagt Betuwewind-Direktor Gerlach Velthoven. „Schließlich unterzeichneten wir einen Flex-Vertrag, um nachts und im Sommer, wenn kein Wind weht, zusätzlichen Strom aus dem Netz beziehen zu können. WattHubb ist noch dabei, einen Anschluss an einen etwa 100 Meter entfernten großen Solarpark (neun MWh) zu erhalten. Damit dürfte die Ladesäule weitgehend autark sein.

Läuft alles auf Anhieb reibungslos? Definitiv nicht. Eines der Kinderkrankheiten ist, dass aufgrund unterschiedlicher Softwareprotokolle Geräteakkus manchmal nicht geladen werden können, z. B. ein Big Ass-Akku. Es wird jedoch erwartet, dass diese Startprobleme bald behoben werden.

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Kaffee

Die Reservierung eines Zeitfensters an der Ladestation erfolgt über eine App. Auf dem Bildschirm der Kempower-Ladestationen können die Fahrer den Fortschritt ihres Ladevorgangs verfolgen. Oder sie können einen QR-Code scannen und den Ladevorgang auf ihrem Smartphone bei einer Tasse Kaffee im Wartezimmer verfolgen.

Draußen fahren regelmäßig Lastwagen vorbei, die Batterien zum Aufladen anliefern. Das funktioniert reibungslos: Die Ersatzbatterie eines Traktors mit 140 Kilowattstunden (kWh) ist in etwa 40 Minuten aufgeladen. Eine Big-Ass-Batterie kann in eineinhalb Stunden 400 bis 500 kWh aufladen. Wichtig ist, dass dies durch intelligentes Laden geschieht, sagt Van den Berg. „Das ist der Knackpunkt. Das macht es möglich, so nachhaltig und kosteneffizient wie möglich zu arbeiten.“

Ladekurve

Da niemand zuvor einen solchen Platz gebaut hat, musste die Kombination alles von Grund auf selbst entwerfen, konzipieren und bauen. Eine intelligente Ladesoftware wird ebenfalls intern entwickelt. Im Gegensatz zu den bestehenden Ladestationen für Pkws sind die Ladestationen im WattHub dynamisch geregelt: Sie berücksichtigen die Ladekurve der verschiedenen Fahrzeuge. Dadurch verringert sich Ihre Ladekapazität nicht, wenn Sie neben einer anderen schweren Maschine laden. Die Ladestation ermittelt die optimale Leistung in Abhängigkeit von der Ladekurve und der Temperatur der Batterie.

Auch die Gebührenerhebung sollte endlich „intelligent“ werden. WattHubb wird mit variablen Preisen arbeiten: Wenn viel Strom erzeugt wird, kann man billiger tanken als wenn kein Wind weht. Dies ist anderswo nicht der Fall und erwies sich in der Praxis schwieriger als gedacht. In der Tat musste zuerst die Genehmigung der Wettbewerbsbehörde eingeholt werden: Laut Gesetz muss der Preis im Voraus geklärt werden.

Fahrradständer

Derzeit wird die Laderampe nur von den Geräten von Mekante Diek genutzt, aber ab Ende September wird der WattHubb auch für Dritte geöffnet. Diese werden auf Vertragsbasis bedient. Es gibt bereits Interesse aus allen Ecken, sagt Van den Berg. „Sie rufen uns an, nicht umgekehrt.“

Spediteure, die über die A15 in den Hafen von Rotterdam fahren, möchten auf dem Rückweg tanken. Bei den 360-kW-Säulen mit Combined Charging System-Steckern ist das kein Problem. Auch andere Bauherren haben sich bereits erkundigt. Einige lokale Technikdienstleister haben Fahrradständer beantragt, damit die Mitarbeiter nach Hause fahren können, wenn der Arbeitsbus an der Ladestation angeschlossen ist. Derzeit lädt ein Tesla manchmal schon auf. Kostenlos, da das Preissystem noch nicht in Betrieb ist. „Nehmen wir das als Beifang“, lacht Van den Berg.

Mehr Ladebuchten

Es wird angestrebt, so bald wie möglich weitere große Ladezonen einzurichten. WattHub ist bereits in Gesprächen über mehrere Standorte und glaubt, aufgrund der gewonnenen Erfahrungen schneller arbeiten zu können. Auch die Erweiterung des Geldermalsen-Geländes ist eine Option: Ein angrenzender Streifen auf dem AVRI-Gelände liegt noch brach.

Der Bau weiterer Laderampen ist eine Investition in die Zukunft, unterstreicht auch Koudstaal von Dura Vermeer. „Die Entwicklung vollzieht sich in rasantem Tempo. Vor fünf Jahren kam der erste Elektro-Lkw auf den Markt, heute sind bereits 10 Prozent aller Ausschreibungen emissionsfrei. Dafür braucht man eine extrem gute Ladeinfrastruktur.“

Es ist nach wie vor schwierig, einen Platz dieser Größe zu realisieren, stellte das Baukonsortium fest. Im Prinzip könnte man mit einer Schnellladestation in jedem niederländischen Windpark eine flächendeckende Versorgung erreichen, sagt Gerlach Velthoven. Aber das rechtliche Umfeld ist noch nicht darauf ausgerichtet. Der Standort in Geldermalsen war ein Glücksfall, denn dort gab es bereits ein startbereites Unternehmen: Markante Diek. Velthoven: „Wenn die Gesetzgebung es fast unmöglich macht, einen Netzanschluss zu bekommen, werden die Investoren kein Geld in neue elektrische Anlagen investieren. Sie wollen erst einmal die Gewissheit, dass sie laden können. Wir zeigen hier, dass das möglich ist. Das stimuliert die Umstellung auf elektrisches Arbeiten.“

 

Edo Beerda Cobouw

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